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Große Herausforderungen und viel Potenzial

Nachbericht des ETL Wirtschaftssalons
Große Herausforderungen und viel Potenzial
Aktuelles
07.05.2021 — zuletzt aktualisiert: 12.05.2022

Große Herausforderungen und viel Potenzial

Nachbericht des ETL Wirtschaftssalons

Noch hält die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft und insbesondere den Mittelstand in Atem. Nach der Pandemie warten jedoch bereits die nächsten Herausforderungen auf kleine und mittlere Unternehmen. Der Fachkräftemangel, die Digitalisierung und der Klimaschutz sind die Megatrends des kommenden Jahrzehnts. Wirtschaft und Politik sind sich der Herausforderungen bewusst. An politischen Konzepten zur Lösung dieser Probleme mangelt es nicht, obwohl zwischen den Parteien Uneinigkeit über die Herangehensweisen besteht. Das zeigte der erste ETL Wirtschaftssalon am 06. Mai 2021 deutlich. Hier wurden im exklusiven Rahmen die Ergebnisse des neuen ETL-Mittelstandskompass 2021 präsentiert. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung diskutierten im Wirtschaftssalon über die Ergebnisse und Analysen des ETL-Mittelstandskompass, der in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) erstellt wurde.

Martin Speer, Autor und Teil des Autoren- und Aktivistenteams Herr & Speer, moderierte den Abend, der geprägt war von lebhaften Diskussionen zwischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Den Auftakt machte Marc Müller, Vorstand der ETL AG, mit der Präsentation der drei Handlungsempfehlungen für die Politik, die sich aus den Ergebnissen der Studie ableiten. Marc Müller betonte, dass gerade aufgrund der Corona-Krise die Zeit reif sei, sich mit den künftigen Megatrends zu beschäftigen. Nachdem Dr. Thomas Schleiermacher, Leiter Empirie und Methoden des IW Köln, die Vorgehensweise der Studie erläuterte, stiegen die Teilnehmenden des Wirtschaftssalon unverzüglich in die Diskussion der Ergebnisse ein.

Schnell zeigte sich, dass bei den grundlegenden Herausforderungen für den Mittelstand Konsens auch über die politischen Lager hinweg besteht. Claudia Müller, die für die Grünen im Bundestag sitzt, und auch Johannes Vogel, MdB für die FDP, forderten neue Lösungen für den Personalmangel in Form vereinfachter und unbürokratischer Einwanderungsmöglichkeiten für Fachkräfte aus dem Ausland. Klar wurde auch, dass der Fachkräftemangel nicht durch Zuwanderung allein gelöst werden kann. Neue Bildungskonzepte hin zum lebenslangen Lernen könnten ein weiterer Baustein hierfür sein. Bernd Westphal, MdB für die SPD und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, brauchte zuletzt noch einmal die Bedeutung des Klimaschutz auf den Punkt. Kein Unternehmen komme künftig um „Defossilisierung“ herum. Dem Mittelstand komme als Innovationsmotor Deutschlands eine besondere Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung umweltfreundlicher Technologien und Geschäftsmodelle zu.

Wenngleich sich alle Diskutanten über die Art der Herausforderungen einig waren, zeigten sich doch große Differenzen bei den Lösungsansätzen. Insbesondere über die Anhebung der Steuerlast, um Innovationen zu fördern, wurde energisch diskutiert. Bei der Frage, ob der Staat steuerliche Anreize schaffen sollte, um die Innovationsfreudigkeit zu stärken, oder ob die Regierung lieber eine eigene Infrastruktur stellen sollte, gingen die Meinungen weit auseinander.

Wie Innovation und Kreativität im Mittelstand aussehen kann und wie sich Umweltbewusstsein auf die Umsätze auswirkt, zeigte Philipp Pausder, Gründer und CEO von Thermondo. Das Unternehmen für Heizungsinstallationen wurde 2012 gegründet und gilt heute als nachhaltiger Vorreiter der Branche. Aus wirtschaftlicher Sicht sei Klimaschutz keine Frage mehr, stellte Pausder fest. Der Kapitalmarkt habe sich bereits entschieden. Das zeigt auch die Börsenperformance der großen Konzerne. Sie zählen oft zu den grünsten und umweltfreundlichsten Unternehmen. Nachhaltigkeit lohnt sich inzwischen also auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht, glaubt Pausder.

Es zeigte sich, dass das politische Bewusstsein für die neuen Herausforderungen des Mittelstands über alle Parteien hinweg vorhanden ist. Uneinigkeit besteht jedoch wie so oft in der Umsetzung von Lösungen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des ersten ETL Wirtschaftssalons ist, dass der Mittelstand hier Fakten schaffen und eine Führungsposition übernehmen sollte. Das Potenzial für Innovation und Erneuerung ist spürbar vorhanden. Welche Schritte dafür konkret unternommen werden sollten, kann im ETL-Mittelstandskompass 2021 nachgelesen werden.

Die Highlights des Wirtschaftssalons sehen Sie hier:

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