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Letzter Ausweg Insolvenz?

ETL lotst Krankenhäuser durch die Krise
Aktuelles
20.03.2023 — zuletzt aktualisiert: 19.07.2023

Letzter Ausweg Insolvenz?

ETL lotst Krankenhäuser durch die Krise

Mit beeindruckender Wucht ist die gesamte Krankenhausbranche in die Liquiditätskrise gerutscht. Die Regierungskommission macht zwar gute Vorschläge für eine Reform, die in ein paar Jahren greifen soll, jedoch fehlt den meisten Krankenhäusern die Fantasie, wie im Jahr 2023 das Überleben gelingen kann. Die kommunalen Krankenhäuser erfahren vielerorts umfangreiche Liquiditätsstützen. Freigemeinnützigen Krankenhäusern wird schon eher die Luft ausgehen. Täglich gibt es Nachrichten über Transaktionen von Krankenhäusern in große, freigemeinnützige Verbünde.

(Teilweise selbst verursachter) Fachkräftemangel, der politisch-gesetzliche Rahmen sowie die Pandemie haben die Krankenhäuser schon letztes Jahr immer mehr die Treppe der Krisenstadien abwärts rutschen lassen. Die Inflation sorgt endgültig für den Rutsch auf die Stufe der Liquiditätskrise. Schutzschirm- und Insolvenzverfahren nehmen anscheinend exponentiell zu. Es ist wie mit der Klimakrise: Der Trend ist schon lange da, die notwendigen Maßnahmen lagen schon lange auf der Hand, gehandelt aber wurde wenig bis gar nicht – und wenn überhaupt, dann halbherzig.

Es wird der Eindruck erweckt, momentan nichts gegen die aktuelle Situation tun zu können. Alle schauen nach Berlin, mehr Geld muss ins System, sonst droht der kalte Strukturwandel. Ein Insolvenzverfahren – am besten in Eigenregie – scheint der letzte Ausweg zu sein.

Und eines ist richtig: Es kann ein Ausweg sein und teilweise ist es ohne Alternative. Aber: Ein Insolvenzverfahren, vor allem in Eigenregie, macht auch nur Sinn, wenn es einen Plan gibt – beziehungsweise geben kann – der in dem Betrachtungszeitraum zu einer positiven Fortführungsprognose führt. Ansonsten entwickelt es sich obligatorisch zu einem „richtigen“ Insolvenzverfahren mit allen Konsequenzen, samt fehlender Einflussnahme auf das Verfahren. Letztendlich ist es eine Option, deren Chancen und Risiken individuell im Vorfeld eingeschätzt werden sollten. Dieses Instrument ist weder ein „Wundermittel“ noch ein „Teufelswerk“ – es ist ein gutes Instrument, wenn die Situation kaum andere Möglichkeiten hergibt.

In diesen Zeiten sollte sich jeder Krankenhausträger Klarheit über die zur Verfügung stehenden Optionen verschaffen – aus Erfahrung ohne Ausklammerung von Tabuthemen, wie Schließung, Veräußerung oder Insolvenzverfahren. Nur wer alle strategischen Optionen kennt und in die Betrachtung einbezieht, wird auch den besten Weg durch die Krise finden.

Welche Maßnahmen und Optionen zur Verfügung stehen, hängt unmittelbar von dem Krisenstadium ab, in dem das Krankenhaus sich akut befindet. Sofern die Liquidität es zulässt, sind neutrale Restrukturierungsgutachten, z. B. gemäß dem Standard S11 oder S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., sicher eine gute Möglichkeit, längst überfällige betriebsnotwendige Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durchzusetzen. Und ja, aus unserer Erfahrung gibt es solche Maßnahmen noch in relevanter Bedeutung. Dabei ist es die Rolle des Externen, klar und mit einem ungeschminkten Blick von außen zu definieren, was notwendig ist und unter welchen Bedingungen eine Fortführungsprognose überwiegend wahrscheinlich ist. Auch das Unternehmensstabilisierungs- und restrukturierungsgesetz (StaRUG) bietet einige Optionen im Vorfeld. Zusammen mit unseren Netzwerkpartnern können wir von ETL recht einfach ausloten, welches Instrument in dieser Situation das richtige ist.  

Alle Krankenhäuser, die noch nicht in der Liquiditätsklemme stecken, sollten die Zeit für strategische Diskussionen und Prozesse nutzen, da diese in der Regel zeitlich aufwendig sind. Hierbei unterstützen wir mit einer impulsgebenden Moderationsrolle. Unsere Experten können sowohl derartige Strategieprozesse steuern und moderieren als auch inhaltlich-strategische Impulse in die Diskussion geben. Damit verknüpfen wir Erkenntnis- und Gestaltungsaspekte und beschleunigen Strategieprozesse.

Letztendlich muss aktuell jedes Krankenhaus in Deutschland seine gewohnte Rolle im Gesundheitswesen in Frage stellen, sei es durch Liquiditätsengpässe oder aufgrund neuer Reformvorschläge für die zukünftige Gesundheitsversorgung. Das gelingt in der Regel mithilfe von neutralen Experten – unabhängig davon, ob diese analytisch oder moderativ-steuernd tätig sind – schneller und besser.

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Autor(en)


Carsten Schäfer
Diplom-Kaufmann

Mail: carsten.schaefer@etl-wrg.de


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