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Karriere

Über Umwege zum Ziel: „Überraschenderweise liegt mir die Arbeit mit Zahlen“

 

Quereinsteiger sind angesichts des Fachkräftemangels gefragte Bewerber in der Wirtschaftsprüfung. Über Umwege hat auch Max Boguslaw (33) in die Branche gefunden. Seit anderthalb Jahren unterstützt er die ETL WRG parallel zum Masterstudium als Prüfungsassistent im Bereich Gesundheit & Soziales. Dass er mal mit Zahlen statt Wörtern arbeiten würde, wäre dem ehemaligen Geschichtsstudenten früher nicht in den Sinn gekommen.

Wenn Max auf seinen bisherigen Werdegang zurückblickt, ist von verschwendeter Lebenszeit keine Rede. „Geschichte habe ich aus reinem Interesse und mit einem gewissen Idealismus studiert“, sagt er. Das wissenschaftliche Arbeiten und das Erstellen von Texten zählen zu den erlernten Techniken, die sich auch im späteren Berufsleben als hilfreich erweisen. „Als junger Mensch fehlte aber der Gedanke, dass man damit irgendwann auch Geld verdienen muss. Und die anschließenden Optionen, zum Beispiel die Arbeit als Archivar, entsprachen auch nicht meinen Vorstellungen.“

Ein Zwischenschritt führt ins Gesundheitswesen: Am Ende des Studiums absolviert Max in dem Wissen, dass er sich neu orientieren möchte, ein Praktikum bei einer Beraterfirma und heuert schließlich bei einem der Kunden an. Er absolviert ein duales Bachelorstudium – BWL mit Schwerpunkt Gesundheitsmanagement – und arbeitet ein paar Jahre als Assistent der Geschäftsführung.

Während des Studiums kommt er mit den Themen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung in Berührung. Dabei reizen ihn besonders die organisatorischen Freiheiten und die weit gestreuten fachlichen Anforderungen bei mittelständischen Unternehmen: „Der Vorteil von mittelständischen Kanzleien ist, dass man in verschiedensten Bereichen gefragt ist.“ Bei seinem Umzug nach Gütersloh entdeckt Max zufällig, dass die dort ansässige ETL WRG einen Prüfungsassistenten für Gesundheitswesen sucht. „Das war mehr oder weniger Glück. Ich bin dort vorbeispaziert, habe dann im Internet die Stellenanzeige gefunden und mich beworben“, sagt er und lacht.

Max kann seinen Wunsch, ein Masterstudium im Audit-Bereich zu absolvieren, mit voller Unterstützung der ETL WRG umsetzen. „Die zwei Bachelor-Abschlüsse reichten mir nicht, das fühlte sich unvollständig an. Bei ETL WRG bekomme ich die Zeit für das Studium und die Gebühren werden übernommen.“ Den Masterstudiengang Auditing/Finance/Taxation wählt er auch mit dem Gedanken, sich auf das Wirtschaftsprüferexamen vorzubereiten. „Ich will das Risiko etwas verteilen. Das ist eine Riesenmenge Stoff, die man verinnerlichen muss, und die Durchfallquote liegt bei rund 50 Prozent. Wenn man da nicht endgültig hinkommt, hat man zumindest einen ebenfalls sinnvollen Abschluss mitgenommen.“

Die Berufserfahrung von jemandem, der mit Anfang 20 direkt nach dem Studium eingestiegen ist, könne er zwar nicht durch Lebenserfahrung ausgleichen, sagt Max. Dennoch helfe ihm sein bisheriger Lebenslauf, sich schnell zurechtzufinden und zu reagieren, etwa bei unvorhergesehenen Problemen. „Außerdem habe ich Einrichtungen im Gesundheitswesen – Krankenhaus, Pflege, Reha – von der anderen Seite gesehen und kenne das Tagesgeschäft. Es ist ein großer Vorteil, diese Häuser auch von innen zu kennen.“

Die Einblicke in verschiedene Unternehmen und Unternehmenskulturen faszinieren ihn an seinem Job am meisten – neben dem analytischen Aspekt. Dass ihm die Zahlen so liegen, hat ihn während des BWL-Studiums selbst überrascht. Logik stand aber bereits während seines Geschichtsstudiums auf dem Lehrplan: „Was sind die Voraussetzungen dafür, dass ein Argument gültig ist? Diese Grundlage hat mir dann auch den Zugang zu Zahlen ermöglicht.“ Als er sich später mit Wirtschaftsmathematik auseinandersetzt, stellt er fest: So schwierig ist das ja gar nicht. „Früher hätte ich gesagt, ich will lieber mit Wörtern zu tun haben. Mittlerweile sehe ich die Bilanz aber vor allem als Kommunikationsmittel. Klar, es geht darum, dass die Zahlen korrekt sein müssen – aber man muss auch mitdenken, was sie dem Adressaten sagen sollen.“